Einleitung:

Edward de Bono, ein renommierter Psychologe und Autor, hat zahlreiche Kreativitäts- und Denkmethoden entwickelt. Eine seiner bekanntesten Methoden ist die Six-Hat-Methode. In diesem Blog-Beitrag werden wir einen Blick auf diese Methode werfen und verstehen, wie sie funktioniert. Aber zuerst wollen wir einen kurzen Überblick über Edward de Bono und seine Motivation geben, sich mit Kreativitäts-Methoden zu beschäftigen.

In a nutshell: Edward de Bono

Wer war Edward de Bono und warum engagierte er sich beim Thema Kreativ-Methoden? Edward de Bono, geboren am 19. Mai 1933, war ein maltesisch-britischer Psychologe, Autor und Berater. Er gilt als Pionier auf dem Gebiet des kreativen Denkens und hat zahlreiche Bücher zu diesem Thema geschrieben. De Bono war davon überzeugt, dass herkömmliche Denkmuster und logisches Denken oft zu Engpässen und Hindernissen bei der Problemlösung führen. Deshalb entwickelte er verschiedene Denkmethoden, um das kreative Potenzial des menschlichen Geistes zu fördern.

Die Six-Hat-Methode:

Eine typische Methode von de Bono Eine der bekanntesten Methoden von Edward de Bono ist die Six-Hat-Methode. Sie wurde 1984 entwickelt und findet heute in verschiedenen Bereichen Anwendung, von Schulen bis hin zu großen Unternehmen weltweit. Diese Methode zielt darauf ab, das Denken in verschiedenen Perspektiven zu ermöglichen und sicherzustellen, dass alle Teilnehmer zur gleichen Zeit in der gleichen Denkweise agieren.

Die sechs Denkhüte:

Die Six-Hat-Methode basiert auf dem Konzept der „Denkhüte“. Jeder Hut repräsentiert eine bestimmte Denkweise oder Perspektive, die die Teilnehmer einnehmen können. Hier sind die sechs Denkhüte:

Blauer Hut:

Der Blaue Hut ist der organisierende oder kontrollierende Hut. Er wird zu Beginn einer Diskussion verwendet, um den Fokus und die Reihenfolge der Denkhüte festzulegen. Der Moderator trägt den Blauen Hut während des Treffens und erinnert die Teilnehmer daran, welchen Hut sie gerade tragen. Am Ende wird der Blaue Hut verwendet, um das Ergebnis zusammenzufassen und die nächsten Schritte festzulegen.

Weißer Hut:

Der Weiße Hut befasst sich mit Informationen. Hier geht es darum, welche Informationen vorhanden sind, welche fehlen und wie man an benötigte Informationen gelangen kann. Fragen können gestellt werden, und widersprüchliche Informationen werden parallel aufgeschrieben und zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert.

Roter Hut:

Der Rote Hut dreht sich um Gefühle, Emotionen und Intuition. Hier sind alle Teilnehmer eingeladen, ihre Gefühle ohne Rechtfertigung oder Erklärung auszudrücken. Diese Phase ist kurz, aber ermöglicht es den Teilnehmern, ihre Emotionen offen zu äußern.

Schwarzer Hut:

Der Schwarze Hut steht für kritisches Denken. Hier werden Schwächen, Risiken und Gefahren analysiert. Es geht darum, das Negative und mögliche Probleme einer Idee oder eines Vorschlags zu betrachten. Alle negativen Kommentare während des Meetings werden unter dem Schwarzen Hut zusammengefasst.

Gelber Hut:

Der Gelbe Hut konzentriert sich auf das Positive. Hier werden die Vorteile, Werte und Möglichkeiten einer Idee betrachtet. Es geht darum, optimistisch zu denken und den Nutzen einer Idee zu erkennen. Die Entwicklung einer „Wertesensibilität“ ist wichtig, um in allem einen Nutzen zu sehen.

Grüner Hut:

Der Grüne Hut steht für Kreativität. Hier werden neue Ideen gesucht, Alternativen entwickelt und Möglichkeiten geschaffen. Es geht darum, bewusst nach neuen Lösungsansätzen zu suchen und die kreative Seite des Denkens zu aktivieren.

Die Wirkung der Six-Hat-Methode:

Die Six-Hat-Methode ermöglicht es den Teilnehmern, parallel zu denken und ein Thema auf konstruktive Weise zu erforschen. Sie fördert das kreative Potenzial und verhindert, dass Diskussionen in konfrontative oder einseitige Denkmuster verfallen. Die Methode hat in verschiedenen Bereichen beeindruckende Ergebnisse erzielt. Zum Beispiel haben Unternehmen wie ABB, Siemens und J.P. Morgan durch den Einsatz der Six Hats ihre Sitzungszeiten erheblich verkürzt. Sogar in Notfallsituationen, wie nach dem Tsunami in Sri Lanka, hat die Methode geholfen, schnell einen Plan für Aktionen zu entwickeln.

Abschließende Gedanken:

Die Six-Hat-Methode von Edward de Bono ist eine effektive Methode, um das kreative Potenzial von Gruppen zu fördern und Denkprozesse zu strukturieren. Indem verschiedene Denkweisen repräsentiert werden, ermöglicht die Methode ein umfassendes und ausgewogenes Denken. Obwohl es Zeit und Übung erfordert, die Methode zu erlernen, haben die Ergebnisse gezeigt, dass sie sich lohnt. Die Six-Hat-Methode hat das Potenzial, Meetings effizienter zu gestalten, die Problemlösung zu verbessern und kreative Lösungen hervorzubringen. Es ist eine wertvolle Methode für alle, die ihre Denkfähigkeiten erweitern und innovative Ergebnisse erzielen möchten.

 

Fotorechte

• Foto „Black Hat“ von Collage_Best via Canva Pro
• „Coloured Hats“ von pixabay via Canva Pro