Rational? – Test 2: „Baby Boy“
Test 2:
- Stellen Sie sich vor, dass eine Stadt von zwei Krankenhäusern versorgt wird:
- In dem größeren Krankenhaus werden täglich ca. 45 Babys geboren, in dem kleineren Krankenhaus ca. 15 Babys pro Tag.
- Wie Sie wissen, sind etwa 50 Prozent aller Babys Jungen. Der genaue Prozentsatz variiert jedoch von Tag zu Tag. Manchmal ist er höher als 50 Prozent, manchmal niedriger.
- Über einen Zeitraum von einem Jahr hat jedes Krankenhaus die Tage aufgezeichnet, an denen mehr als 60 Prozent der Babys als Jungen geboren wurden.
Beantworten Sie nun folgende Frage:
Welches Krankenhaus verzeichnete Ihrer Meinung nach mehr solcher Tage?
Ergebnisse
Prima! Richtig gedacht!
Folgendes hat sich in der Forschungs-Praxis gezeigt: Bei diesem Problem antwortet die Mehrheit der Testteilnehmer »ungefähr gleich«. Personen, die diese »ausgeglichene« Alternative nicht wählen, antworten mit etwa gleicher Häufigkeit »das größere Krankenhaus« oder »das kleinere Krankenhaus«. Auf diese Weise scheitern ungefähr 75% der Probanden, denen diese Aufgabe gestellt wurde, da die richtige Antwort »das kleinere Krankenhaus« lautet. Aus Sicht von Rationalitäts-Forschern hängen die falschen Antworten mit der fehlenden Neigung der Befragten zusammen, die Auswirkungen des Stichprobenumfangs in diesem Problem als wesentlichen Faktor einer korrekten Einschätzung zu berücksichtigen. Warum spielt der Stichprobenumfang eine große Rolle? Würden die Jungen-Geburtenraten zweier Krankenhäuser tatsächlich gemessen und verglichen, nähert sich im Laufe der Zeit die Geburtenrate bei zunehmendem Stichprobenumfang ständig mehr der »normalen« 50 zu 50-Relation von Jungen und Mädchen an. Auf gleiche Weise wird ein größeres Krankenhaus, das täglich mit größeren Stichproben zu tun hat, einen Anteil an Jungen-Geburten aufweisen, der durchschnittlich näher an 50% liegt. Umgekehrt wird ein kleinerer Stichprobenumfang eher von den 50% der normalen Jungen–/Mädchen–Relation abweichen. Auf diese Weise wird das kleinere Krankenhaus mehr Tage haben, an denen der Anteil der Jungen–Geburten eine große Diskrepanz zum »Normalwert« aufweist – durch Werte wie etwa 60 Prozent Jungen, 40 Prozent Jungen, 80 Prozent Jungen usw.Leider falsch!
Folgendes hat sich in der Forschungs-Praxis gezeigt:
Bei diesem Problem antwortet die Mehrheit der Testteilnehmer »ungefähr gleich«.
Personen, die diese »ausgeglichene« Alternative nicht wählen, antworten mit etwa gleicher Häufigkeit »das größere Krankenhaus« oder »das kleinere Krankenhaus«.
Auf diese Weise scheitern ungefähr 75% der Probanden, denen diese Aufgabe gestellt wurde, da die richtige Antwort »das kleinere Krankenhaus« lautet.
Aus Sicht von Rationalitäts-Forschern hängen die falschen Antworten mit der fehlenden Neigung der Befragten zusammen, die Auswirkungen des Stichprobenumfangs in diesem Problem als wesentlichen Faktor einer korrekten Einschätzung zu berücksichtigen.
Warum spielt der Stichprobenumfang eine große Rolle?
Würden die Jungen-Geburtenraten zweier Krankenhäuser tatsächlich gemessen und verglichen, nähert sich im Laufe der Zeit die Geburtenrate bei zunehmendem Stichprobenumfang ständig mehr der »normalen« 50 zu 50-Relation von Jungen und Mädchen an.
Auf gleiche Weise wird ein größeres Krankenhaus, das täglich mit größeren Stichproben zu tun hat, einen Anteil an Jungen-Geburten aufweisen, der durchschnittlich näher an 50% liegt. Umgekehrt wird ein kleinerer Stichprobenumfang eher von den 50% der normalen Jungen–/Mädchen–Relation abweichen.
Auf diese Weise wird das kleinere Krankenhaus mehr Tage haben, an denen der Anteil der Jungen–Geburten eine große Diskrepanz zum »Normalwert« aufweist – durch Werte wie etwa 60 Prozent Jungen, 40 Prozent Jungen, 80 Prozent Jungen usw.
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#1. Schätze die Wahrscheinlichkeit!
(Aufgabenstellung aus: Droste, 2022, S. 256-257; Stanovich & Toplak, 2016, S. 89-90)
Weiter zu Test 3: „Die Wirksamkeit einer Therapie“
Quellen
- Droste, H. W. (2022). Entfessele Dein bestes Denken. Pedion Verlag
- Stanovich, K. E., & Toplak, M. E. (2016). The rationality quotient: Toward a test of rational thinking. MIT Press.
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